Nach unserer Erfahrung mit dem Abschnitt 3, auf dem es uns, unsere Hunde und die Reisende kräftig durchgeschüttelt hat, haben wir uns entschlossen ein paar Tage auf der Nesselröder Warte zu pausieren. Von dort aus haben wir Göttingen und Duderstadt besucht und ansonsten das schöne Wetter am Südrand des Harz genossen, um dann in drei Etappen wieder gen Süden nach Hause zu fahren. Unsere Erfahrung mit dem Abschnitt 3 haben wir auch an die Kontaktadresse der Deutschen Alleenstraße gesandt. In der Antwort wurde bestätigt, was wir auch festgestellt hatten.
"[...] Leider ist der Baumbestand entlang der Strecke kontinuierlich in Gefahr. Alleebäume fallen dem Straßenbau, Sanierungsmaßnahmen oder neuen Sicherheitsrichtlinien zum Opfer. Viele Alleen sind überaltert, andere leiden unter Schadstoffbelastung oder unsachgemäßen Baumaßnahmen. Wir als Arbeitsgemeinschaft setzten wir uns für Neupflanzungen und den Erhalt des Baumbestandes ein.
Wir sind uns der Problematik der wenigen Beschilderung und Track Lücken bewusst. Unsere Arbeit findet ehrenamtlich statt folglich fehlen uns leider die personellen und finanziellen Mittel, dies derzeit im großen Stil zu verbessern. Wir dokumentieren allerdings die einzelnen Problemstellen und wir arbeiten daran, das Reisen auf der Alleenstraße wieder attraktiver zu gestalten. [...]
Herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben uns die einzelnen Punkte zu schildern
Mit freundlichen Grüßen"
Speziell die nicht aktuellen Trackdaten waren sehr lästig. Die GPS-Fehler weisen gerade bei Stadtdurchfahrten extreme Lücken auf, so dass es teilweise Glück ist, wenn man auf der richtigen Ausfallstraße herauskommt. Eine gute Navi-App wie z.B. OsmAnd+ kann prinzipiell die Fehler anhand der Kartendaten auszugleichen. OsmAnd+ bietet dazu die Möglichkeit in einem Streifen von bis zu 100m links und rechts des Tracks die Trackdaten am Straßenverlauf gemäß Kartendaten anzugleichen. Allerdings sind im Haupttrack die Abweichungen größer und so gelingt es nie für einen Streckenabschnitt den Track auf den Straßen einrasten zu lassen.
Außerdem wäre es von Vorteil, wenn es neben dem Haupttrack und den beiden Schleifen Sachsen-Thüringen und Nordrhein-Westfalen je Abschnitt des Haupttracks und der Schleifen eine Trackdatei gäbe, die an einem zentralen Punkt, idealerweise ein Parkplatz, des jeweiligen Startorts beginnt und entsprechend an einem zentralen Punkt des Zielorts, wieder ein Parkplatz, endet. Besonders negativ ist mir das aufgefallen bei der Inselstadt Malchow. Der Track führt mitten durch die Altstadt, die man besser zu Fuß erkundet, statt mit dem Wohnmobil durch die engen Straßen und Gassen zu fahren. Hier wäre der Track zum Parkplatz am Rande der Altstadt besser gewesen. Der liegt aber wenn man von Nord nach Süd der Route folgt hinter der Altstadt und wäre auf einer Umgehung bequemer erreichbar als durch die Stadt. Da kaum jemand alle Abschnitte in einem Zug durchfährt, sondern eher sogar mehr Zeit pro Abschnitt einplant als einen Tag, würde die Navigation damit vereinfacht. Gut wäre es auch, wenn man die Trackdaten bereinigt und nur die Punkte belässt, die für die richtigen Abbiegehinweise erforderlich sind. So findet man z.B. vereinzelt Stellen an denen die Trackdaten irgendwo hineinführen und dann wieder heraus ohne erkennbaren Grund.
Nach diesen Punkten zum Thema Navigation und Trackdaten nun aber zum weiteren Verlauf unserer Tour.
Zunächst ging es weiter über Landstraßen nach Fulda und von dort über die A7 nach Marktbreit, wo wir auf dem Wohnmobilstellplatz An den Mainwiesen übernachteten. Für einen Zwischenstopp oder auch um die nähere Umgebung zu erkunden, ist dieser Stellplatz ideal. In ca. 5 Minuten ist man in der Altstadt von Marktbreit, direkt neben dem Stellplatz gibt es ein angelegte Badebucht, Spielmöglichkeiten für Kinder, eine Pizzeria mit Außerhaus-Verkauf und schöne Spazierwege entlang des Mainufers. Mit aktuell 12 € pro Nacht und 10 Cent je 10 l Frischwasser sind die Kosten akzeptabel. die offiziell als WoMo-Stellplätze ausgewiesenen Plätze haben auch Strom. Daneben gibt es noch Parkplätze, die auch von Badegästen oder sonstigen Besuchern des Mainufers genutzt werden können. Diese können aber auch als Übernachtungsplätze ohne Strom genutzt werden. Im Gebäude, in dem die Pizzeria ist, sind im Erdgeschoss Toiletten, die aber in der Nacht abgeschlossen sind.
Bevor ich zur nächsten Etappe übergehe noch eine Erfahrung zum Thema Rücksicht auf andere Reisende. Als wir ankamen, gab es zunächst keinen Platz mehr, allerdings fuhr dann ein PKW von den Plätzen ohne Stromanschluss weg und so konnten wir uns dort hinstellen. Erst danach sahen wir, dass auf der anderen Seite der Fahrspur eigentlich auch noch ein Platz unter einem Baum gewesen wäre. Allerdings hatte dort ein älteres Paar – älter als wir(?) – sehr platzeinnehmend Tisch und Stühle aufgestellt und so den Platz blockiert. Nach uns kamen noch mehrere Camper, die in den Platz hereinfahren wollten, dann aber wieder weggefahren sind, weil das Paar dort saß und den Platz blockierte und sie sich möglichweise nicht auf eine Diskussion mit dem Paar einlassen wollten. Als wir am nächsten Morgen aufwachten, sahen wir, dass dann eine junge Familie aus Schweden in der Nacht noch in den Platz hineingefahren war und den Tisch direkt vor die Tür des Wohnmobils des Paares gestellt hatte. Wir fanden das Verhalten dieses Paares sehr rücksichtslos. Spätestens nachdem der zweite Wagen wieder weggefahren ist, hätten sie merken müssen, dass ihr Verhalten unsozial war.
Von Markbreit ging es zunächst wieder über Landstraße weiter. Im nächsten Ort haben wir dann zuerst gefrühstückt, um dann wieder auf der A7 bis Ulm weiterzufahren und dann ins Donautal abzubiegen. Unser nächstes Ziel war Hausen an der Donau, wo wir auf dem dortigen Canmpingplatz, den wir schon aus dem Vorjahren kannten zu übernachten. Leider gab es dort keinen Platz mehr, da der Platz erheblich verkleinert werden musste, weil der Besitzer des rechten Teils dem Betreiber den Pachtvertrag nicht verlängert hat. Nur wenige hundert Meter weiter gab es dann aber auf dem Stellplatz beim Kloster Beuron noch freie Plätze.
Die vorletzte Etappe führte uns dann noch bis zum Campinghof Gern Salem und dann am folgenden Tag nach Hause.