Nachdem Die Reisende bereits einige Arbeitseinsätze als mobiles Büro und Hotelzimmer im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit erledigt hatte und dabei recht ordentlich lief, stand Ende Juli bis Anfang August eine erste größere Tour auf dem Programm. Am 27. Juli ging es los.Die erste Etappe führte uns von Gottmadingen-Randegg am Bodensee entlang und durch das Allgäu bis zum Starnberger See, wo wir auf dem Campingplatz Beim Fischer in Sankt Heinrich übernachteten.
Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Zell am See. Dort fanden wir zunächst keinen Stellplatz. Eine Umgebungssuche führte uns dann zum Glemmerhof an der Straße nach Saalbach-Hinterglemm. Dort angekommen stellten wir fest, dass es nicht nur ein sehr schöner Stellplatz war sondern zu diesem auch ein 3D-Bogenparcour mit einem Übungsplatz gehörte. Das nutzten wir dann gleich, um ein wenig Bogensport zu betreiben. Es reichte zeitlich zwar nicht für den Parcour aber immerhin konnten wir auf dem Übungsplatz eine Stunde schießen. Zudem gab es einen schönen Wander- und Radwanderweg abseits der Straße mit schönen Rastplätzen für Wanderer und Radler.
Der dritte Tag führte uns dann weiter in die Steiermark zum Ferienbergdorf Tonnerhütte, wo wir uns mit Freunden trafen, die dort eine Ferienwohnung gemietet hatten. Direkt beim Feriendorf gibt es ebenfalls 3D-Bogenparcours, die wir in den drei Tagen, die wir dort verweilten auch nutzten. Bei der Anfahrt zur Tonnerhütte kam unser Wohnmobil dann allerdings an seine Grenzen. Die Auffahrt zur Tonnerhütte führte über eine Schotterstraße mit bis zu 15% Steigung und so wurde es der Reisenden ziemlich warm und wir mussten sie, oben angekommen, erst einmal abkühlen lassen. Die Landschaft und das gute Essen in der Tonnerhütte entschädigten uns allerdings für den Stress bei der Anfahrt.
Die Abreise über die Schotterstraße gestaltete sich zum Glück nicht so schwierig wie die Anfahrt. Da Die Reisende einen guten alten 2,5 l Dieselmotor hat, konnten wir ohne Schwierigkeiten im zweiten Gang unter Nutzung der Motorbremse die Hauptstraße erreichen.
Von der Steiermark fuhren wir weiter nach Hermagor Kärnten am Pressegger See im Gailtal. An den See schließen sich oberhalb und unterhalb ausgedehnte mit Schilf bewachsene Feuchtbiotope an. Ein Rundwanderweg mit vielen Informationstafeln über die Ökologie der Biotope führt vom Ortsteil Presseggen, in dem auch der Campingplatz Max liegt, durch die Biotope und um den See herum.
Unsere nächste Etappe führte uns nach St.Vigil in Enneberg im Pustertal südlich von Bruneck in Südtirol. Dort ist auch das Titelbild dieses Artikels entstanden. Der Campingplatz Ritterkeller ist ein weitgehend ebener Schotterplatz ohne feste Stellplatzeinteilung. Im Sommer trifft man hier nur wenige Camper, aber im Winter dürfte der Platz ziemlich voll sein. In unmittelbarer Nähe befindet sich eine Seilbahn die Skifahrer und Snowboarder in zwei Etappen mit den Bergbahnen Miara und Col Toron in das Skigebiet Kronplatz (Plan de Corones) auf 1804 m bringt. Die Piste endet dann direkt unterhalb des Stellplatzes, so dass man nach dem Skitag schnell an seinem Camper ist und die schweren Skistiefel ablegen kann.
Nach diesen Etappen von der Tonnerhütte nach Südtirol wollten wir am nächsten Ort eine Pause einlegen. Von Meran aus machten wir einen Abstecher in das Ultental. Gerne wären wir dort geblieben, da es landschaftlich sehr schön ist, aber leider fanden wir dort keinen Stellplatz. Falls jemand dort einen guten Stellplatz findet, kann sie oder er sich ja gerne bei uns melden.
Wieder im Etschtal unten musste die Camper-App wieder helfen und so kamen wir nach Terlan auf einen kleinen Campingplatz. Der Platz wirkt wie ein Garten, in dem man zwischen den dortigen Bäumen stehen kann, allerdings sind die Stellplätze sehr klein. Zum Glück ist die Reisende nur 5,5 m lang. Zum Campingplatz gehört auch ein Restaurant, in dem man sehr gut essen kann, und in dem sich auch die Rezeption befindet.
Die Umgebung ist geprägt von ausgedehnten Apfelplantagen. Für uns mit unseren Hunden war das leider nicht so schön, da man die Hunde nur an der kurzen Leine führen darf. Zu meinem Pech bekam ich dann auch noch Zahnschmerzen und musste nach Bozen in die Zahnklinik, um meinen Zahn behandeln zu lassen. Zum Glück hielt der Bus direkt vor der Einfahrt des Campingplatzes und war in 20 Minuten in Bozen am Bahnhof.
Unsere nächste Etappe sollte uns ins Vinschgau führen. Da wir aber nicht so genau planen konnten, wann wir wo sein würden, mussten wir versuchen spontan den nächsten Übernachtungsplatz zu finden, wo wir gleichzeitig auch unsere Hunde noch gut ausführen konnten. So fuhren wir von Stellplatz zu Stellplatz, aber es war alles ausgebucht. Also überquerten wir den Reschenpass und fanden schließlich einen Wohnmobilstellplatz beim Camping am Claudiasee. Auf dem Campingplatz und auch dem am anderen Ufer gelegenen Stellplatz findet man im Sommer sehr viele Camper mit Mountain-Bikes. Die Gegend scheint ein beliebtes Ziel für Biker zu sein. Auf der Zeltwiese trifft man zudem immer einige Biker, die von hier aus auf Touren gehen oder bei einer längeren Tour hier übernachten.
Direkt gegenüber der Campingplatzzufahrt gibt es einen Abzweig ins Engadin. Dem Inn flussaufwärts folgend kommt man so zunächst nach Susch und schließlich nach St. Moritz.
Wir aber folgten dem Inn flussabwärts bis nach Landeck und von dort aus weiter nach Wildermieming auf den Gerhardhof. Dort gibt es ebenfalls einen Bogensport-Parcour und so konnten wir nochmals unserem Hobby Bogenschießen nachgehen. Nach dem Aufenthalt dort ging es dann zurück an den Bodensee, wobei wir allerdings wieder über Kufstein fahren mussten, da der Arlbergtunnel gesperrt war und wir nicht sicher waren, ob wir der Reisenden eine weitere Pässefahrt zumuten sollten, zumal die in Frage kommenden Pässe Arlberg und Fernpass zu der Zeit stark befahren waren und der Arlberg auch steigungsmäßig eher grenzwertig für unser WoMo ist.
Fazit
Die erste längere Tour hat unsere Reisende mit Bravour bestanden. Aufgrund des kurzen Radstands ist sie auch in engen Kurven, trotz der nicht vorhandenen Servolenkung gut zu handhaben. Bei Steigungen über 12% merkt man aber doch, dass es ihr sehr warm wird und man ihr solche Belastungen nur kurzzeitig zumuten sollte, wenn der Motor noch einige hunderttausend länger halten soll. Auch hat sich gezeigt, dass nach der ersten Umbauphase noch einiges an Verbesserungspotenzial vorhanden ist und mit der Nutzung auch neue Ideen zur Optimierung entstanden sind. So war der Entschluss eine große Stauklappe links hinter der Nasszelle einzubauen aus der Erfahrung entstanden, dass es mühsam war die Camping-Klappsessel immer durch die Tür zu bringen und dann hinter der Nasszelle zu verstauen, weil sie nach dem Einbau der Hundeboxen nur mit Mühe in die Ecke zu bringen waren.
Positiv war die Erfahrung, dass wir tatsächlich auf der ganzen Tour ohne Landstrom ausgekommen sind und sich somit das neue Stromversorgungskonzept bewährt hat. Und auch das Schlafen auf dem optimierten Bett im Alkoven klappte gut.