9. Mai 2025
Heute komme ich mal mit einem Thema, das direkt nichts mit dem Um- und Ausbau unseres Wohnmobil zu tun hat. Aber die Erfahrungen mit dem Teil 6: Internet im Wohnmobil haben zu diesem Setup beigetragen. Ein weiterer Grund war eine Frage eines X-Nutzers nach dem Blackout in Spanien, wie man in einer solchen Situation online bleiben kann, und schließlich hat auch die Unzuverlässigkeit meines bisherigen Inter-Anschlusses dazu beigetragen, eine alternative Lösung zu suchen. Der letzte Punkt ist nicht grundsätzlich dem Unternehmen anzulasten, sondern in der Tatsache begründet, dass der ISP ein völlig veraltetes marodes Kabelfernsehnetz übernommen hat, bei dem jede Wetteränderung Anpassungsprobleme verursacht, was dann zu mehr oder weniger häufigen Unterbrüchen und Ausfällen führt. Leider gibt es auch keine Alternative, denn das Telefonnetz bietet hier max. 3 MBit und ein angekündigter Glasfaserausbau, der letztes Jahr stattfinden sollte und auf den wir unsere Hoffnungen auf stabile Versorgung gesetzt hatten, kommt jetzt frühestens im nächsten Jahr. Da hier im Haus drei Menschen auch von daheim aus arbeiten können müssen, ist diese Situation zunehmend untragbarer geworden.
Nun aber zu dem Setup. Zunächst, wie schon der Titel andeutet, gehört dazu die Starlink-Installation. Diese gestaltete sich wirklich extrem einfach. Nach einem ersten Test mit Aufstellung am Boden, um die grobe Ausrichtung zu ermitteln, habe ich ein Mastrohr im Garten eingeschlagen und die Starlink-Antenne mit dem mitgelieferten Masthalter darauf montiert. Mit 100% freier Sicht, habe ich so optimalen Empfang.
Wie gesagt, arbeiten drei Menschen hier immer wieder auch von daheim aus und so reicht das vom Starlink-Router aufgespannte WLAN nicht, um im ganzen Haus Internet bereitzustellen, zumal wir Stahlbetondecken haben, die einen Teil der Leistung abschirmen, was an manchen Stellen im Haus zu "weißen Flecken" führt. Außerdem haben wir im Haus bereits eine bestehende LAN-Verkabelung, die aktuell ihren Ausgangspunkt bei der Fritz!Box des ISPs hat. Wenn wir aber jetzt den Vertrag kündigen, müssen wir diese Fritz!Box zurückgeben. Der Starlink-Router selbst bietet nicht die Fähigkeiten, die wir zum Aufbau des LAN benötigen und zudem haben wir beschlossen, das wir nie mehr von einem Anbieter allein abhängig sein wollen.
Hier kommt nun der Tektronica Router RUT951, den ich schon im Wohnmobil verbaut habe, und eine LTE-Aussenantenne ins Spiel. Das Signal vom Starlink-Router wird über den WAN-Port des RUT951 eingespeist und ein SIM-Karten Slot wird mit einer LTE-SIM-Karte belegt. Das mobile Netz ist als Fallback konfiguriert. An einem der LAN-Anschlüsse des RUT951 hängt dann der Switch, von dem das LAN ausgeht und der RUT951 übernimmt die Funktionen für DNS und DHCP.
Sollte es jetzt hier zu einem Blackout kommen, dann können wir Starlink und den RUT951 mit einem Solarakku und Solarpanel betreiben und haben notfalls auch noch einen Generator in der Garage. Allerdings hat das Solarpanel bisher selbst im Winter genug Strom geliefert, um den Akku tagsüber nachzuladen. In Zukunft soll die PV-Leistung und die Speicherkapazität noch ausgebaut werden, so dass dann auch unsere Laptops damit unterbruchsfrei betrieben werden können.
Eine Idee dazu ist ein zusätzliches 24V-Netz im Haus aufzubauen. Da die unsere Geräte demnächst fast alle via Power Delivery oder entsprechende 12V oder 24V Adapter – KFZ-Netzteile für Trucker und Wohnmobilisten helfen hier enorm – versorgt werden können, können wir uns so auch die Verlustleistungen der Netzteile und des Wechselrichters sparen. Was haltet Ihr von der Idee? Schreibt mir an ulrich.moser (at) die-reisende (punkt) de.
Wenn's weiter geht, werde ich wieder berichten.