Da Die Reisende wie schon erwähnt auch als mobiles Büro dienen sollte, war von Beginn an klar, dass wir im Wohnmobil Internet-Zugang haben wollten. Wie ich im Artikel Die Reisende wird renoviert - Teil 2: Die Bordelektrik schon erwähnt hatte, hatte ich eine Fritz!Box 6890 LTE mit einer LTE-Außenantenne verbaut. Diese hat auch jetzt fast zwei Jahre ihren Dienst getan, aber nun musste sie weichen für einen Industrie-Router von Teltonika. Dieser Umbau hat zwei Gründe.

1. Die Fritz!Box hat nur einen SIM-Steckplatz.

2. Die Fritz!Box verlangt zwingend einen Netz-Provider in den Einstellungen.

Ich habe mir eine SIM-Karte von einem Schweizer Provider beschafft, der, bis auf wenige Ausnahmen, eine europaweite Flatrate anbietet. Solange ich in der Schweiz unterwegs bin, funktioniert das auch ganz gut, wenn der richtige Provider in den Einstellungen hinterlegt ist. Sobald ich aber den Bereich des Providers verlasse und nach Deutschland zurückkomme ist mein Internet weg. Wenn ich dann in der Netzliste nachschaue, welche Netze gerade verfügbar sind und eines davon einstelle, funktioniert es wieder, solange ich das WoMo nicht bewege. Komme ich aber in einen anderen Bereich, wo das eingestellte Netz zu schwach ist, ist meine Verbindung wieder weg, natürlich auch, wenn ich mit der Einstellung wieder in die Schweiz fahre, wo ich mein Heimatnetz habe. 

Die Teltonika Router, ich habe das Modell RUT951 verbaut, haben zwei SIM-Steckplätze und wählen den Netzbetreiber automatisch. Das funktioniert in den meisten Fällen problemlos. Wie man im Internet erfahren kann, kann es manchmal vorkommen, dass man ein Netz explizit auswählen muss. Das ist mir bisher aber noch nicht passiert. Ich habe jetzt schon mehrfach den Netzwechsel zwischen meinem Heimatnetz und verschiedenen deutschen Netzen erlebt und hatte immer unterbruchsfreies Internet. Und sollte ich einmal in eines der Länder fahren, in denen meine SIM-Karte nicht funktioniert, kann ich mir eine lokale Prepaid-Karte beschaffen und im zweiten Steckplatz einsetzen. 

Im Bild sieht man wie der Router im Wohnmobil eingebaut ist. Die beiden Antennen stellen im WoMo WLAN bereit und die beiden Kabel, die oben in den Router gehen, kommen von der MiMo-LTE-Antenne auf dem Dach des WoMos. Gut ich könnte jetzt das Stromversorgungskabel, das da quer über den Router geht, noch besser versorgen, aber heute ging es zunächst mal um die Funktionsprüfung. Und ja das Bild ist schief, weil ich die Kamera beim fotografieren leicht verzogen habe. Der Router hängt gerade an der Wand.

In der nächsten Woche werde ich wieder einige Tag mit dem WoMo unterwegs sein und Erfahrungen mit dem neuen Router sammeln und anschließend berichten.

Nachtrag 2. Februar 2025: Ich bin heute Abend mit eingeschaltetem Router von zuhause losgefahren und jetzt oberhalb von Bern. Ich hatte während der gesamten Fahrt einwandfreie Verbindung. Aktuell schwankt die Download-Geschwindigkeit stark, aber zum Arbeiten reicht es immer noch.

Im Übrigen eignet sich der Router auch als Fallback-Lösung für einen festen Internetanschluss. In diesem Fall würde ich das Heimnetz mit dem RUT951 aufspannen und einen Kabel-, DSL- oder Glasfaser-Router als reines Modem nutzen und über den WAN-Anschluss des RUT951 einspeisen. Der Grund dafür ist, dass dieser Router mehr Konfigurationsmöglichkeiten für ein Heimnetz bietet als jeder andere, den ich bisher gesehen habe. Dieses Gerät bietet bereits Funktionen, die man sonst nur von Routern für professionelle Netze kennt und das zu einem Preis, der mit den gängigen Heimnetzroutern konkurrieren kann. Man erkennt hier deutlich, dass diese Geräte für die Integration in professionelle Netze konzipiert sind.